Dienstag, 25. April 2017

Vorlesung Zeitalter des Massenkonsums: Einzelhandel, Ernährung, Werbung

Hier die Folien zur aktuellen Vorlesung:

Esskultur: schematische Übersicht
Pro-Kopf-Verbrauch ausgewählter Nahrungsmittel 1960-96



Werbeausgaben in % des BIP 1971
Supermarkt, Bundesrepublik Deutschland 1959
Marlboro-Werbung, BR Deutschland, 1968

Dienstag, 18. April 2017

Vorlesung Zeitalter des Massenkonsums: Massenkonsum I (Autos, Haushaltstechnisierung, Medien)

Hier die Folien zur aktuellen Vorlesung:




PKW pro 1000 Einwohner


Ausstattung der Haushalte mit Elektrogeräten in %, 1960

aus: J. Gershuny/J.P. Robinson, Historical Changes in the Household Division of Labor, in: Demography 25 (1988), no. 4, S. 537-552

Familie beim Fernsehe, USA, ca. 1958

Werbung für den Fiat 500, Italien 1957

Werbung für Volkswagen, ca. 1962

Konrad Adenauer besucht das Volkswagenwerk, 1955




























Dienstag, 11. April 2017

Vorlesung Zeitalter des Massenkonsums: Wirtschaftliche Entwicklung

Anbei einige Folien für die Vorlesung diese Woche. Die 50er und 60er Jahre zeichneten sich durch außerordentlich hohe Wachstumsraten aus, verglichen mit der Zeit vorher und nachher.
Allerdings war diese Entwicklung nicht auf Westeuropa beschränkt. In vielen Regionen der Welt wuchs die Writschaft in dieser Zeit stark, wenn auch nicht so stark wie in Westeuropa.
Weiter lassen sich Unterschiede zwischen den einzelnen westeuropäischen Ländern identifizeieren. Besonders stark wuchs die Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und in Italien, weniger stark in Schweden und vor allem Großbritannien.

Als Faktoren zur Erklärung des Booms werden in der wirtschaftshistorischen Literatur mehrere Faktoren diskutiert:

- Rekonstruktion
- Struktureller Wandel
- Diffusion von Innovationen
- Marshall-Plan und öffentliche Investitionen
- Inner-europäischer Handel

Hier gilt es nach einzelnen Ländern zu differenzieren. Rekonstruktionseffekte waren in Deutschland wichtig, der Strukturwandel in südeuropäischen ändern wie Italien, Spanien oder Frankreich. Die Diffusion von Innovationen wie Fließbandproduktion fand in vielen Ländern statt. Der Marshall-Plan half, wichtige Flaschenhälse zu beseitigen. Der inner-europäische Handel trug bis Ende der 60er nur wenig zum Wirtschaftswachstum bei (http://epub.wu.ac.at/170/1/document.pdf).




Donnerstag, 6. April 2017

Vorlesung Zeitalter des Massenkonsums: Einführung

Die erste Vorlesung beinhaltete im Wesentlichen eine Einführung in die Thematik und die Vorstellung des Vorlesungsplans. Der Plan gliedert sich nach thematischen Komplexen, also nicht chronologisch oder geographisch. Die Grundidee ist, dass der Übergang zum Massenkonsum nach dem Zweiten Weltkrieg die westeuropäischen Gesellschaften in allen Bereichen veränderte. Diesen Prozess gilt es nachzuzeichnen. Die nächste Vorlesung wird sich mit dem Wirtschaftswachstum dieser Zeit als Voraussetzung für die Zunahme des Konsums beschäftigen, die Vorlesungen danach mit verschiedenen Dimensionen des Massenkonsums. Danach wird ein Blick auf die Auswirkungen des Übergangs zum Massenkonsum in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen geworfen, wie soziale Schichtung, Geschlechterverhältnisse, Politik und Kultur. Hier der Vorlesungsplan:

6.4..: Einführung
13.4.: Wirtschaftliche Entwicklung
20.4.: Massenkonsum I: Autos, Haushaltstechnisierung, Medien
27.4.:Massenkonsum II: Ernährung, Einzelhandel, Werbung
4.5.: Sozialstaat, Bildung, Gesundheit
11.5.: Soziale Unterschiede, Migration
18.5.:Die „neue Frau“
25.5.: Himmelfahrt
1.6.: Jugend
8.6.:  Politik I: Parteien, Innenpolitik
15.6.:Politik II: Außenpolitik, Kalter Krieg
22.6.  Religion und Wertewandel
29.6.: Umwelt
6.7.:  Kultur
13.7.: Klausur

Massenkonsum gab es natürlich auch zu anderen Zeiten, jedenfalls nach 1970 und zumindest in Ansätzen auch schon in der Zwischenkriegszeit. Dennoch war er vor allem für die 50er und 60er Jahre prägend, da sich hier in einem historisch gesehen kurzen Zeitraum der Übergang von Entbehrung und Mangel der unmittelbaren Nachkriegszeit zu einem nie gekannten Wohlstand vollzog. Richtig ist, dass der Massenkonsum 1970 nicht aufhörte, sondern bis heute existiert. Allerdings wird er ab den 70er Jahren häufig als selbstverständlich angesehen, vor allem von den Jüngeren. Die Zeit seit 1970 lässt sich besser als Zeitalter der Globalisierung beschreiben. Der entscheidende Einschnitt war dabei nicht die Ölkrise 1973, sondern der Zusammenbruch des Bretton Woods-Systems der Weltwirtschaft zu Beginn der 70er Jahre. Auch der Anfang ist nicht ganz genau zu fixieren. Der Übergang von der Mangelwirtschaft der Nachkriegszeit zur Konsumgesellschaft geschah schleichend, nicht mit einem Schlag (auch nicht mit der Währungsreform 1948). Bis 1950 blieben einzelne Güter rationiert (in der Bundesrepublik), in Großbritannien gar bis 1954.

Grundsätzlich geht es bei dieser sozialhistorischen Periodisierung um die Frage, welcher gesellschaftliche Basistrend einer Epoche das Gepräge gab in dem Sinne, dass er für die meisten Menschen von spürbarer Bedeutung war. Sie orientiert sich an der Kategorie der "Erfahrung" nach E.P. Thompson.

Hier noch die Definitionen von Konsumgesellschaft und Massenkonsumgesellschaft nach Heinz-Gerhard Haupt:

Konsumgesellschaft: „sozialer Zusammenhang, in dem ein bestimmtes Warensortiment einer auf bestimmte soziale Schichten begrenzten Verbraucherschicht zur Verfügung steht, die Waren für die Definition ihrer gesellschaftlichen Rolle und zur individuellen Selbstdarstellung nutzen“

Massenkonsumgesellschaft:  „In der Massenkonsumgesellschaft werden immer größere Mengen an Konsumgütern einem zunehmend größeren Bevölkerungsanteil zugänglich gemacht, die Distinktion durch Warenbesitz wird komplizierter und subtiler, Konsum verbindet sich mit vielen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Prägungen.“